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DIE VEREINS-GESCHICHTE

Stand: 1.3.2016

 

Wie alles begann, die Geschichte eines Münchner Fußballvereins

 

Der SC Amicitia München 1919 e.V.

 

1919, gerade aus der Ohnmacht des 1. Weltkrieges erwacht, gründeten junge Männer, Arbeiter und Studenten den Fußballverein Sport Club Amicitia. Das Wort „Amicitia“ kommt aus dem Lateinischen und steht für „Freundschaft“. Zu dieser Zeit schossen Vereine wie Pilze aus dem Boden, denn es gab weder ein soziales  Leben noch ein vernünftiges Freizeitangebot. Das Einzige, was Vereine wie der SCA, Teutonia, Concordia oder Alemania zur damaligen Zeit hatten: ausreichend Platz. Und das auf dem ehemaligen Exerziergelände, dem Oberwiesenfeld. So baute sich also jeder Verein in Eigenregie seine Vereinshütte. Diese diente aber nicht nur als Umkleide, sondern auch als Treffpunkt, um das Vereinsleben zu fördern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den nachfolgenden Jahren wuchs München stetig, was zur Folge hatte, dass 1933 das Oberwiesenfeld als Flughafen ausgewiesen wurde. Mit einem Schlag waren alle Verein, die das Gelände genutzt hatten obdachlos. Das Schicksal meinte es aber gut mit dem SC Amicitia, der schon Jahre zuvor den heutigen Sportplatz an der Homer-Straße zugewiesen bekam. Ein Fußballfeld war somit zwar vorhanden, doch auf Grund fehlender Baumöglichkeiten leider kein Vereinsheim. Heute unvorstellbar, damals aber normal: Man zog sich in der eineinhalb Kilometer entfernten Gaststätte Ebenau um und lief dann zum SCA-Platz hinüber. Gebadet oder gewaschen wurde sich anno dazumal in der vorbeifließenden Würm. Danach ging es dann wieder die eineinhalb Kilometer zurück zur „Ebenau“.

 

In den Jahren nach 1933 wurden von den Nationalsozialisten alle Arbeitervereine gleichgeschaltet. Sechs Jahre folgte die große Katastrophe, der zweite Weltkrieg. Der Spielbetrieb wurde zwar nie ganz eingestellt, doch die meisten Spieler waren jetzt Krieg in Russland, Frankreich, Italien oder Norwegen. Das Schlimmste sollte aber erst noch kommen, denn viele von ihnen kamen nie mehr zurück.

 

Wie nach dem 1. Weltkrieg saß auch 1945 die Depression sehr tief. Der Krieg hatte vieles zerstört, also versuchte man nach und nach wieder alles aufzubauen. Dank der Vereine entwickelte sich auch das gesellschaftliche Leben in den einzelnen Stadtvierteln recht schnell. Dabei half auch der Fußball hinweg über viele Grenzen.

 

Anno 1950 bekam der SC Amicitia endlich die Erlaubnis in unmittelbarer Nähe des Platzes sein neues Vereinsheim zu bauen. Beim dem aus eigenen Mitteln erbaute Vereinsheim handelte es sich aber lediglich um eine Holzhütte mit zwei Umkleidekabinen. Zum Glück musste niemand mehr in der Würm baden, denn nun verfügte man auch über eine Brause, die mittels Brennholz sogar beheizt werden konnte. Standort der damaligen Vereinshütte ist der heutige Wintereingang des Dantebads.

 

Auf Grund der Olympischen Sommerspiele 1972 und dem Umbau des Dantebads musste der SC Amicitia seine Hütte leider wieder aufgeben. Als Ersatz für die Kabinen bekam man zwar die Erlaubnis die Umkleiden sowie sanitären Anlagen des Dantestadions zu nutzen, doch ein Vereinsheim gab es nicht. Sicherlich nicht die beste Lösung, aber man konnte damit leben. Erinnerte die Situation doch etwas an die Anfangsjahre und die „Ebenau“.

 

Nichts desto trotz planten die Vereinsoberen stets den Bau eines neuen Vereinsheims. Doch bis dies soweit sein sollte vergingen noch etliche Jahre. Zwischenzeitlich war es zu mindestens gelungen zwei Container aufzustellen, somit besaß man einen Verkaufsstand sowie einen Ballschuppen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2010, fast vierzig Jahre später war es dann endlich soweit: der Startschuss zum Bau der neuen SC Amicitia Sportanlage war gefallen. Zuerst erhielt man mit städtischer Unterstützung einen der modernsten Kunstrasenplätze der Stadt, dann begannen die Bauarbeiten bezüglich des neuen Vereinsheims.

 

Wie bei allen Projekten dieser Art ist eine große Menge Geld notwendig, um dies erfolgreich zu Ende zu führen. Dank der tollen Unterstützung einiger Mitglieder, großzügiger Spender, der Förderung durch die Stadt München und des Bayerischen Landessportverbandes sowie natürlich dem Verein selbst, steht das neue Vereinsheim samt Umkleidetrakt nun kurz vor der offiziellen Eröffnung.

 

Über all die Jahrzehnte und Turbulenzen hinweg stand und steht der SC Amicitia für eine gute Jugendarbeit. Entsprechend groß war stets der Zulauf. Zurzeit sind 10 Jugendmannschaften und über 300 Kinder im Spielbetrieb tätig. Darüber hinaus vertreten drei Herren- sowie eine Damenmannschaft (Bezirksoberliga) die Farben des SC Amicitia in den jeweiligen Punktspielrunden.

 

Und alle freuen sich schon auf das neue Vereinsheim, das nicht nur dem SC Amicitia als ein Ort der Begegnung dienen wird.

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